Kalenderblatt — August 2015

Kalenderblatt_August_2015

San­ta Chiara


An der Stel­le der heu­ti­gen Basi­li­ka stand einst die Kir­che San Gior­gio, seit 1111 bezeugt mit ange­schlos­se­nem Spi­tal und einer, den Kano­ni­kern unter­stell­ten, Schule.

Fran­zis­kus soll hier lesen gelernt und sei­ne ers­te Pre­digt gehal­ten haben.

Nach sei­nem Tod am 3. Okto­ber 1226 wur­de der Leich­nam des Hei­li­gen zunächst nach San Dami­a­no getra­gen, um der Hl. Kla­ra einen letz­ten Abschied von ihm zu ermög­li­chen. Dar­auf­hin über­führ­te man ihn in die Kir­che San Gior­gio, in deren Kryp­ta er vier Jah­re lang ruhte.

Am 16. Juli 1228 fand in der­sel­ben Kir­che die fei­er­li­che Hei­lig­spre­chung statt. Am 25. Mai 1230 wur­de sein Leich­nam in die Unter­kir­che von San Fran­ces­co übertragen.

Auch der Leich­nam der Hl. Kla­ra wur­de, nach­dem sie am 11. August 1253 in San Dami­a­no ver­stor­ben war, vor­über­ge­hend in San Gior­gio bestat­tet. 1257 tausch­ten die Kla­ris­sen San Dami­a­no mit der Kir­che San Gior­gio, und began­nen mit dem Bau einer monu­men­ta­len Kir­che zu Ehren Kla­ras, die 1255 hei­lig­ge­spro­chen wor­den war.

Am 3. Okto­ber 1260 konn­te der Leich­nam unter dem Hoch­al­tar des neu­en Chor­rau­mes bei­gesetzt wer­den. 1265 wur­den die Kir­che und der Hoch­al­tar von Papst Kle­mens IV. geweiht.

In der Kir­che ist im Ora­to­ri­um des Kru­zi­fi­xes das Ori­gi­nal­kreuz von San Dami­a­no zu sehen.

In der Kryp­ta ruht der Kör­per der Hl. Kla­ra, der am 23. Sep­tem­ber 1851 unter dem Haupt­al­tar voll­stän­dig erhal­ten auf­ge­fun­den wurde.

Im lin­ken Quer Arm der Kir­che ist die berühm­te Iko­ne des „Maes­tro del­la S. Chia­ra (1283) zu sehen, auf der Sze­nen aus dem Leben der Hl. Kla­ra fest­ge­hal­ten sind.

Sind wir in Assi­si begin­nen unse­re Tage oft mor­gens um 6h in San­ta Chia­ra, vor dem Kreuz. Ein geseg­ne­ter Start in den Tag, oft allein oder im Gebet mit den Schwes­tern, bevor Assi­si erwacht.

(Quel­le: Spu­ren­su­che – Sr. Chris­ti­na Mül­l­ing, Diet­rich-Coel­de-Ver­lag), ergänzt von Bru­der Wolfgang.


„Wei­nend sag­te Fran­zis­kus eines Tages zum Herrn:
Ich lie­be die Son­ne und die Sterne.
Ich lie­be Kla­ra und ihre Schwestern.
Ich lie­be das Herz der Men­schen und alle schö­nen Dinge.
Herr, du musst mir ver­zei­hen, denn nur dich soll­te ich lieben.

Mein Fran­zis­kus, du musst nicht trau­rig sein, denn das alles lie­be auch ich.“

Umbri­sches Volkslied