Archiv für den Monat: Februar 2015
Einführung in die Fastenzeit 2015
In dieser besonderen Zeit werden wir auf das Fastentuch von Sieger Köder schauen.
Fasching, Karneval, Fastnacht, die tollen Tage sind vorbei, wir haben viel gefeiert, durften uns freuen und lustig sein. Und jetzt … ?
Bei Paulus heißt es im 2.Korintherbrief:
„Gebt Acht: Jetzt ist die Zeit der Gnade! Jetzt ist der Tag der Rettung!“
Wir sind gerufen aufzubrechen, wir gehen heute auf den Weg nach Ostern, 40 Tage durch die Wüste, nicht ganz, durch die Fastenzeit. Schön, dass Sie mitgehen, sich mit auf den Weg machen wollen.
In diesem Jahr wird das Fastentuch am Altar von St. Bonifatius, Jugenheim, in der wir als Gemeinschaft Gottesdienst feiern dürfen, Wegbegleiter sein. Fastentücher sind keine Erfindung der Neuzeit, Fastentücher gibt es seit fast 1000 Jahren: in der Fastenzeit wurde der Altar sowie das Geschehen am Altar verhüllt. Ein gestickter Vorhang wird bereits in Sankt Gallen um 895 erwähnt.
Das “velum quadragesimale”, wie das Fastentuch in der lateinischen Kirchensprache auch genannt wurde, fand über die Klöster auch allmählich Eingang in den Pfarrkirchen und erstreckte sich im 14. und 15. Jahrhundert über das gesamte Abendland.
Hoffnung den Ausgegrenzten
Das Auffallendste an diesem Misereor-Hungertuch ist der krasse Gegensatz einer dunklen Atmosphäre in der Mitte und leuchtender Farben in den Seitenbildern, und die fast unerträgliche Spannung zwischen dem verzweifelten Schrei des Gekreuzigten und dem hoffnungsvollen Ausblick der Geretteten.
Wir wollen uns an den Fastensonntagen davon leiten lassen, leben wir nicht alle irgendwie in dieser Spannung in unserer Welt. Egal wo wir hinschauen, in die großen und kleinen Ereignisse, Kriege dieser Zeit. Auch wenn es manchmal nicht mehr erträglich scheint, was den Frauen und Kindern in aller Welt immer wieder angetan wird und natürlich auch den Männer, die dann traumatisiert sind, nicht mehr weiter wissen.
So wird das UNHEIL immer wieder neu genährt und weitergegeben, von Generation zu Generation. So kann uns genau jetzt dieses Hungertuch, das Misereor mit dem Maler Sieger Köder+ Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts aufgelegt hat, helfen und in unserem Gang durch die Wüste nach Ostern hin zu orientieren.
Wir dürfen, in der Gewissheit des gnadenvollen Geschehens um Jesus Christus, dem Heiland der Welt, hoffnungsvoll nach vorne schauen, und aus in Solidarität mit all denen, denen wir täglich in den Informationen begegnen, im Rückblick auch das Alte und Neue Geschehen aus der Heiligen Schrift, wie es auf dem Hungertuch „Hoffnung den Ausgegrenzten“ eindrücklich aufgezeigt wird.
Wir sind Söhne und Töchter des einen Gottes und wir sind Frauen, Männer und Kinder der nur „EINEN WELT“, die Gott uns anvertraut hat und in der wir, besonders aus dem Wissen des Evangeliums, Verantwortung tragen.
So wünsche ich alles Gute, Gottes Segen und pace e bene, für unseren Weg durch die Wüste, durch diese Fastenzeit hin zum großen Fest des neuen Lebens zu Ostern 2015.
Ihr / Euer,
Bruder Wolfgang Novak, CFPB
Beginnen wir mit Jesus, dem Gekreuzigten:
Mittelpunkt des Hungertuches ist und bleibt der Gekreuzigte.
Von ihm sagt der Hebräerbrief:
„Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch!“ Hebr 10, 20.
Das will auch der Maler auf seine Weise: Durch den Vorhang seiner Farbbilder hindurch öffnet er uns einen Weg vom Kreuz zur Auferstehung. Der Vorhang „zerreißt“. Im Hintergrund schauen wir in eine schwarze Nacht, in einen Abgrund, über dem einer stirbt und schreit. Damit zerreißt auch manche fest verwurzelte Vorstellung von Gott, zerreißen Wünsche und Träume, die wir nur für uns selber hatten, nicht aber für andere. Der Vorhang zerreißt; aber was wichtiger ist: Er „reißt auf“ – die Sicht einer neuen Welt, in der das Leben über den Tod (Sintflut), die Ohnmacht (Mirjam) über die Macht, das Teilen (im Mahl) über den Hunger, die Liebe über das Ausgegrenzt sein (des Gelähmten) triumphiert.
Gewiss: Der Gekreuzigte des Hungertuchs schockiert, tut weh. Er steht ja stellvertretend für alle Leidenden und Verletzten, für die der verwundete Arm auf fast allen Farbbildern ein Symbol ist. Die Botschaft vom Kreuz wird jedoch zur Botschaft der Hoffnung durch ein Motiv des Malers, das wie eine Mandorla den Gekreuzigten umschließt: der Regenbogen, der mit seinen Farben in allen vier Seitenbildern aufscheint. Er verkündet am deutlichsten: „Das letzte Wort in der Geschichte heißt nicht Untergang, sondern Rettung.“
Der Gott Noachs und Mirjams, der Gott der Hungernden und Ausgegrenzten, rettet uns. Er rettet uns in seinem Sohn, der uns liebt mit unendlicher Liebe, wofür Blut und Wasser, die aus seiner Seite fließen (Joh 19,34) Bild und Gleichnis sind.
Aus dem Misereor Begleitheft 1995/96 mit Gedanken von P. Theo Schmidkonz, SJ, Maler Sieger Köder+.
6. Sonntag im Jahreskreis 2015
Gottesdienste der Gemeinschaft in der Fastenzeit 2015
An den Sonntagen der Fasten-/Passionszeit laden wir ein, zusammen den Weg mit Jesus nach Jerusalem zu gehen. Wir wollen bewusst, auf das Kreuz schauen.
Bilder des am 9.2.2015 verstorbenen Sieger Köder, Pfarrer und einer der bekanntesten Maler christlicher Kunst, sollen uns begleiten um durch das Kreuz das Licht und die Farben des Lebens und der Auferstehung noch bewusster zu erfahren, neu kennen zu lernen.
Das nebenstehende Bild „Der Prophet Elija in der Wüste“, ein kleines Beispiel der Bilder, die uns in dieser besonderen Zeit begleiten werden.
Bitte beachten, ab 22.02.2015, dem ersten Fastensonntag, feiern wir die Gottesdienste, wie schon gewohnt und dankbar in St. Bonifatius, Jugenheim, jedoch zu geänderten Zeiten jeweils um 11:30 Uhr.
- 22.02.2015, 11:30 Uhr
- 01.03.2015, 11:30 Uhr
- 08.03.2015, 11:30 Uhr
- 15.03.2015, 11:30 Uhr
- 22.03.2015, 11:30 Uhr
Wann und wie es uns möglich sein wird, die Feier der „Heiligen Woche“ zu begehen, geben wir rechtzeitig bekannt.
Sieger Köder ist tot
Sieger Köder, Pfarrer und einer der bekanntesten Maler christlicher Kunst, ist in der Nacht zum Montag in Ellwangen gestorben. Köder war weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.
Sieger Köder starb im Alter von 90 Jahren (Archivbild).
Sieger Köder schuf für katholische und evangelische Kirchen großformatige Altarbilder. Der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst sprach von einem unersetzlichen Verlust und würdigte Köder als herausragenden Künstler und Pädagogen, der unzähligen Menschen die biblischen Geschichten und damit den christlichen Glauben erschlossen habe.
Erst Lehrer, dann Theologe
Köder stammt aus Wasseralfingen und unterrichtete zunächst als Kunsterzieher und Englischlehrer an einem Aalener Gymnasium. Mit 40 entschloss er sich zum Theologiestudium. 1971 empfing er die Priesterweihe. Als bekannteste Werke gelten die “Tübinger Bibel” von 1967 und “Das Mahl mit den Sündern”, das seit 1973 in der Villa San Pastore der Jesuiten bei Rom zu sehen ist.
Hungertuch machte ihn bekannt
Bis 1995 war Köder Gemeindepfarrer. Spätestens die Gestaltung des Misereor-Hungertuchs von 1996 machte ihn bundesweit bekannt. Auf dem Hohenberg bei Rosenberg im Ostalb Kreis schuf Köder rund um die Jakobuskirche zahlreiche Ausschmückungen zum Motiv des Pilgerns und des Jakobswegs. 2003 erhielt er die Ehrendoktorwürde der oberbayerischen Salesianer-Hochschule Benediktbeuern. Auch eine Bibel mit Bildern von Köder gibt es.
Museum in Ellwangen
Im Mai 2011 wurde in Ellwangen ein Museum mit 60 seiner Werke eröffnet. Die Schau auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern ist in Räumen des Altenheims der Anna-Schwestern untergebracht, in dem Köder bis zu seinem Tod wohnte. Hinter dem Museum steht die 2009 gegründete “Sieger-Köder-Stiftung Kunst und Bibel”.
Seit einigen Monaten war er gesundheitlich schwer beeinträchtigt. Sieger Köder starb in der Nacht zum Montag — wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag.
Quelle: SWR 4 Nachrichten, Studio Ulm, 10.02.2015
5. Sonntag im Jahreskreis 2015
Darstellung des Herrn 2015
4. Sonntag im Jahreskreis 2015
Kalenderblatt — Februar 2015
Die Kirche Santa Maria Maggiore und daneben das Haus des Bischofs von Assisi und der Diözese.
„Einer frommen Legende nach wurde die erste Kathedrale von Assisi im 4. Jahrhundert von dem Hl. Savino, dem zweiten Bischof der Stadt, gleich hinter der Stadtmauer auf einer Terrasse unterhalb der römischen Stadt gegründet, auf der auch der Janustempel stand.“
Es ist anzunehmen, dass das erste Gebäude gegen Ende des 9. Jahrhunderts, der Entstehungszeit der Krypta, erweitert wurde.
Wenig vor 1135 gab Bischof Ugone den Titel der Kathedrale an die Kirche San Rufino ab, beließ aber den Bischofsitz in Santa Maria Maggiore.
Links von der Kirche befindet sich der Bischofspalast, von dessem ursprünglichen Gebäude jedoch nichts übriggeblieben ist.
Hier verzichtete Franziskus auf alle weltlichen Güter und verbrachte die letzten Tage seines Lebens bevor er sich nach Portiunkula bringen ließ.
Quelle: „Spurensuche“ Dietrich-Coelde-Verlag
„Weder Wissenschaft noch Weisheit noch Beredsamkeit bekehrt die Welt zu Christus, das kann nur ein heiliger Wandel und die Haltung seiner Gebote befördern.“
Franziskus von Assisi